Wenn du verstehen willst, wie gute Fotos entstehen, musst du die Grundlagen der Belichtung kennen. Dabei geht es um drei zentrale Elemente – die sogenannte Belichtungsdreieck:
- Blende (Aperture)
- Verschlusszeit (Shutter Speed)
- ISO-Wert

Diese drei Faktoren bestimmen gemeinsam, wie viel Licht auf den Sensor deiner Kamera fällt – und wie dein Bild am Ende aussieht. Schauen wir uns das mal im Detail an:
1. Die Blende – Kontrolle über Licht und Schärfe
Die Blende ist die Öffnung im Objektiv, durch die das Licht in die Kamera fällt. Je größer die Blendenöffnung, desto mehr Licht gelangt hinein.
- Eine kleine Blendenzahl (z. B. f/1.8) = große Öffnung, viel Licht, weicher Hintergrund (geringe Tiefenschärfe)
- Eine große Blendenzahl (z. B. f/11) = kleine Öffnung, wenig Licht, viel im Bild ist scharf (große Tiefenschärfe)
🔍 Tipp für Porträts: Verwende eine offene Blende (z. B. f/2.8), um dein Motiv vom Hintergrund zu lösen.

2. Die Verschlusszeit – Bewegung einfrieren oder sichtbar machen
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange Licht auf den Sensor trifft. Je länger der Verschluss offen ist, desto mehr Licht – aber desto größer auch das Risiko von Bewegungsunschärfe.
- Kurze Zeit (z. B. 1/1000 Sek.) = Bewegung wird eingefroren
- Lange Zeit (z. B. 1/10 Sek.) = Bewegungen werden sichtbar (z. B. bei Lichtspuren oder fließendem Wasser)
🔍 Tipp bei Action oder Kindern: Nutze eine kurze Verschlusszeit, um scharfe Bilder zu bekommen.

3. ISO – Lichtempfindlichkeit des Sensors
Der ISO-Wert regelt, wie empfindlich der Sensor auf Licht reagiert. Ein höherer ISO-Wert hilft dir bei wenig Licht, kann aber Bildrauschen verursachen.
- Niedriger ISO (z. B. 100–400): saubere, klare Bilder
- Hoher ISO (z. B. 1600+): mehr Helligkeit, aber auch mehr Rauschen
🔍 Tipp bei wenig Licht: ISO erhöhen – aber im Auge behalten, wie viel Rauschen deine Kamera verträgt.

Zusammenspiel der drei Elemente
Das Entscheidende: Diese drei Werte beeinflussen sich gegenseitig. Wenn du z. B. die Blende weiter öffnest, kannst du eine kürzere Verschlusszeit wählen.
Du musst immer abwägen, was dir wichtig ist: Helligkeit, Bewegung oder Schärfentiefe?
📸 Beispiel aus der Praxis:
Für ein Porträt am Fenster:
ISO: 400 (genug Licht, wenig Rauschen)
Blende: f/2.8 (schöner Hintergrund)
Verschlusszeit: 1/200 Sek. (kein Verwackeln)
Fazit: Verstehen statt Automatik
Wenn du raus aus dem Automatikmodus willst, ist das Belichtungsdreieck deine Basis. Je besser du verstehst, wie diese drei Werte zusammenspielen, desto mehr Kontrolle hast du über deine Bilder – und desto bewusster fotografierst du.
🟢 Im nächsten Teil geht es um: Die wichtigsten Kameramodi erklärt – und wann du welchen verwenden solltest.