Du hast gelernt, wie du mit Licht, Fokus und Bildaufbau arbeitest – aber all das bringt nur etwas, wenn du deine Bilder auch im richtigen Dateiformat speicherst. Denn nicht jedes Format hält das fest, was du technisch oder kreativ erreicht hast.
In diesem Teil der Grundlagen-Serie klären wir die Frage: RAW oder JPEG – was ist besser, wann und für wen?
🧾 1. Was ist JPEG?
JPEG ist das bekannteste Bildformat und der Standard bei fast allen Kameras und Smartphones.
Merkmale:
- stark komprimiert (kleinere Datei, aber Datenverlust)
- direkt bearbeitet von der Kamera (Farbe, Schärfe, Kontrast, Weißabgleich)
- sofort bereit zum Teilen oder Drucken
- kaum Spielraum für Korrekturen in der Nachbearbeitung
💡 Für wen geeignet?
Hobbyfotograf:innen, die keine oder nur minimale Bildbearbeitung machen wollen und Speicherplatz sparen möchten.
📷 2. Was ist RAW?
RAW ist das digitale Negativ. Es enthält alle Bildinformationen unbearbeitet und unkomprimiert – wie der Rohzustand eines Fotos.
Merkmale:
- kein Qualitätsverlust durch Kompression
- großer Spielraum bei Helligkeit, Farben, Kontrast, Weißabgleich
- benötigt spezielle Software zur Bearbeitung (z. B. Lightroom, Capture One)
- deutlich größere Dateien
💡 Für wen geeignet?
Alle, die aus ihren Fotos das Maximum herausholen wollen – z. B. bei Hochzeiten, Porträts, Studio- oder Landschaftsfotografie.
⚖️ 3. Vergleich RAW vs. JPEG im Alltag
Eigenschaft | JPEG | RAW |
---|---|---|
Dateigröße | klein | groß |
Nachbearbeitung | kaum möglich | maximal möglich |
Farbkorrektur | stark eingeschränkt | komplett anpassbar |
Belichtung retten | begrenzt | bis zu 2–3 Blendenstufen |
Direkt verwendbar | ja | nein (muss erst exportiert werden) |
Speicherbedarf | niedrig | hoch |
💡 Tipp: Viele Kameras erlauben das Speichern von RAW + JPEG gleichzeitig – so hast du das Beste aus beiden Welten.
🧪 4. Wann welches Format?
RAW ideal für:
- Hochzeiten, Porträts, Kunstprojekte
- schwierige Lichtbedingungen (z. B. Gegenlicht)
- wenn du professionell bearbeiten willst
- bei farbkritischen Motiven (Produktfotos)
JPEG ideal für:
wenig Speicherplatz oder keine Zeit für Bearbeitung
Schnappschüsse & Alltag
schnelle Serien (Sport, Reportage)
Social Media ohne Nachbearbeitung
📌 Fazit: Versteh das Format – und entscheide bewusst
Es gibt kein „besseres“ Format – nur das richtige für deinen Zweck. RAW gibt dir maximale Kontrolle und Qualität, JPEG spart Zeit und Speicher.
Wer ambitioniert fotografieren will, kommt an RAW kaum vorbei. Wer schnell und unkompliziert Ergebnisse braucht, fährt mit JPEG gut.